Thema:Verkehrsbaumaßnahmen 2010 / 2011: Eine Zwischenbilanz in Beispielen
Auftraggeber: 574 Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Datum: 06/29/2011
Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau informiert:

Verkehrsbaumaßnahmen 2010 / 2011: Eine Zwischenbilanz in Beispielen

Auch 2010 und im laufenden Jahr standen bzw. stehen in Leipzig eine Reihe markanter Verkehrsbaumaßnahmen an. Dabei geht es vor allem um Straßenbau, Brückenbau, Schulwegsicherung, Lichtsignalanlagen, Bushaltestellen und Radverkehrsanlagen. Baubürgermeister Martin zur Nedden und Edeltraut Höfer, die Leiterin des Verkehrs- und Tiefbauamtes, zogen jetzt anhand ausgewählter Beispiele eine Zwischenbilanz.

Bilanz 2010 / 2011

2010 investierte die Stadt Leipzig aus ihrem Vermögenshaushalt in Verkehrsbaumaßnahmen rund 42,3 Millionen Euro, von denen 20 Millionen Fördermittel-Einnahmen von Bund und Land waren, der Stadt-Anteil betrug also rund 22,3 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt 2011 sind etwa 32,4 Millionen Euro vorgesehen, wovon etwa 17,2 Millionen u. a. aus Fördermittel-Einnahmen von Bund und Land kommen; der Stadtanteil beträgt rund 15,2 Millionen Euro. Für die Straßenunterhaltung nach dem Deckenprogramm und zur Winterschadenbeseitigung wendete die Stadt 2010 aus ihrem Verwaltungshaushalt 3,34 Millionen Euro auf, 2011 werden es insgesamt rund 9,1 Millionen Euro sein.

Hier die wichtigsten Investitionen in Beispielen:

Ausbau der Prager Straße (S 38) in Probstheida
Mit dem Ausbau der Prager Straße zwischen Friedhofsgärtnerei und Franzosenallee wurde die schrittweise Umgestaltung dieser wichtigen Hauptverkehrsstraße und der Straßenbahnlinie 15 zur Stadtbahn fortgesetzt wird. Die Maßnahme wurde geschäftsbesorgend von der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB) realisiert. Neben dem Bau der Stadtbahntrasse umfasste sie u. a. auch den grundhaften Ausbau des rund 1,3 Kilometer langen Straßenabschnitts sowie Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer, ebenso Radverkehrsanlagen, und den Bau von Ampelanlagen an den relevanten Knoten. Gebaut wurde vom Herbst 2009 bis Frühjahr 2011. Die Baukosten betrugen rund 16,5 Millionen Euro, der städtische Anteil belief sich auf etwa 5,3 Millionen Euro.

Tangentenviereck Nord
Der Abschnitt zwischen Leibnizstraße und Rackwitzer Straße ist das letzte noch nicht fertig gestellte Teilstück des Tangentenvierecks. Mit der kürzlich erfolgten Freigabe der Emil-Fuchs-Straße und der Uferstraße zwischen Leibnizstraße und Löhrstraße wurde der erste Bauabschnitt dieses Teilstücks in Dienst gestellt. Die Emil-Fuchs-Straße spielt eine entscheidende Rolle im Verkehrskonzept für Zoo und Kongresshalle. Im Zuge des Ausbaus wurden der Straßenverlauf leicht verändert. Unter anderem entstanden ein kombinierter Rad-Gehweg und Radstreifen sowie Querungshilfen für Fußgänger. Der Bau begann im September 2010, Freigabe war am 24. Juni. Die Kosten betrugen rund 2,7 Millionen Euro. Das Tangentenviereck Nord entlastet die Jahnallee, den Ranstädter Steinweg und den Promenadenring. Der Trassenverlauf vom Knoten Rackwitzer Straße / Wittenberger Straße über die Berliner Straße, die Uferstraße und die Emil-Fuchs Straße bis zum Knoten Leibnizstraße ist auch Ergebnis der detaillierten Diskussionen des Bürgerstammtisches, die von 2006 bis 2008 stattfanden.

Pfaffendorfer Straße

Der Zoo ist künftig mit dem Fahrrad noch leichter erreichbar. In Vorbereitung auf die Eröffnung der Tropenhalle „Gondwanaland“ wurden in der Pfaffendorfer Straße zwischen Goerdelerring und Emil-Fuchs-Straße Radfahrstreifen eingerichtet. Damit ist dann eine durchgängige Radverkehrsverbindung vom Ring bis zum Zoo vorhanden. Zudem wurde die Westseite der Fahrbahn zwischen Zoo und Kickerlingsberg ausgebaut. Die Ostseite in diesem Bereich ist für 2012 geplant. Die Umsetzung der oben genannten Maßnahme begann im August 2010. Der Straßenbau wurde im Oktober 2010 abgeschlossen, die Radfahrstreifen wurden im Juni 2011 fertig. Die Baukosten betrugen 593.000 Euro.

Liebigstraße

Die Liebigstraße wird zwischen Nürnberger Straße und Johannisallee neu gestaltet und als Tempo-20-Zone ausgeschildert. Die Maßnahme dient der Erhöhung der Verkehrssicherheit und ist zugleich Teil der gestalterischen Aufwertung des öffentlichen Raums im Zusammenhang mit dem Neu- und Umbau von Einrichtungen des Universitätsklinikums entlang der Liebigstraße. Der erste Bauabschnitt (Nürnberger Straße bis Stephanstraße) wurde in diesem Jahr fertig gestellt. Die beiden anderen Bauabschnitte folgen 2012 und 2013 in Abhängigkeit von der Umsetzung der Hochbaumaßnahmen. Die Gesamtkosten betragen rund 1,9 Millionen Euro. Davon wurden in diesem Jahr 865.000 Euro verbaut.

Salzgässchen

Das Salzgässchen wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Handelshofes und seinem Umbau zum Hotel neu gestaltet. Die Arbeiten begannen Ende Juli 2010 und wurden im Wesentlichen Ende September 2010 abgeschlossen. Restarbeiten erfolgten in Absprache mit dem Investor bis März 2011.

Markt

Im Zusammenhang mit dem Bau der City-Tunnel-Station unter dem Markt wird die Platzfläche in Abhängigkeit vom Baufortschritt seit 2006 schrittweise neu gestaltet. Die Marktinnenfläche wird nach Abschluss der Arbeiten größer sein als zuvor. Große Teile des neu gestalteten Platzes sind bereits nutzbar, die umlaufenden Straßen wurden gepflastert, ein neues Beleuchtungskonzept ist umgesetzt worden. Derzeit erhält der Markt ein neues Stadtwappen (Fertigstellung Ende Juli 2011). Die Markt-Neugestaltung wird 2012 abgeschlossen. Der Kostenanteil der Stadt beläuft sich insgesamt auf 1,2 Millionen Euro.

Lützner Straße (Luisenbrücke)

Der Ausbau der Lützner Straße zwischen Odermannstraße und Saarländer Straße ist die letzte große Etappe beim Ausbau der Stadtbahnlinie 15. Er startete im Mai 2011 und soll im November 2014 abgeschlossen sein. Das Vorhaben ist in drei Bauabschnitte unterteilt, die jeweils von den LVB, der Stadt Leipzig und den Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) realisiert werden (weiter siehe unten). Bereits am 17. Januar hat im Zuge dieser Maßnahme der Neubau der Luisenbrücke durch die Stadt begonnen – das alte, aus dem Jahre 1898 stammende Bauwerk muss durch ein neues ersetzt werden. Die neue Brücke übernimmt, der Charakteristik des Karl-Heine-Kanals folgend, die Gewölbeform, entspricht aber in Material, Tragfähigkeit und Querschnitt den heutigen Anforderungen. Im Zusammenhang mit dem Bau der Luisenbrücke wird die funktionslos gewordene Hafenbrücke abgerissen. Die traglastbeschränkte Lyoner Brücke, die für die Umleitungsführung erforderlich ist, wird durch einen Neubau ersetzt. Die Brückenbaumaßnahmen dauern noch bis Ende Oktober 2012. Die Baukosten betragen für die Stadt rund 5,9 Millionen Euro.

Stabilisierung des Regenrückhaltebeckens am Dittrichring

Dieses aus dem Jahr 1903 stammende Bauwerk, durch das auch der Pleißemühlgraben fließt, war der Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen. Es wird durch eine Unterbauung stabilisiert. Das so genannte Fließgerinne wird mit Stahlelementen überwölbt, der restliche Hohlraum wird mit einem Mineralgemisch verfüllt. Die Arbeiten begannen am 10. Januar und werden Mitte September beendet sein. Die Baukosten betragen rund zwei Millionen Euro.

Brücke über den Elstermühlgraben in der Schreberstraße

Im Zusammenhang mit dem Bau des Stadthafens musste die über den Elstermühlgraben führende Fußgängerbrücke, die so genante Schreberbrücke, aufgrund ihres schlechten Bauzustandes neu errichtet werden. Der Neubau – eine Stahlkonstruktion – fügt sich ein in das Umfeld des Stadthafens und erschließt in einem leichten Bogen das Schreberbad. Gebaut wurde von Mitte November 2009 bis Mitte Mai 2011. Die Kosten betragen 825.100 Euro.

Brücke über die Kleine Luppe im „verschlossenen Holz“

Die Fußgängerbrücke über die Kleine Luppe im „verschlossenen Holz“ war aufgrund ihres schlechten Bauzustandes seit 2008 gesperrt. Von Ende Oktober 2010 bis Ende März 2011 wurde an ihrer Stelle ein Neubau errichtet. Die leichte Aluminiumkonstruktion des Brückenüberbaus trägt der Lage in einem sensiblen Schutzgebiet Rechnung. Die Baukosten belaufen sich auf 140.500 Euro.

Probsteisteg

Der Probsteisteg wurde von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zur Schiffbarmachung der Pleiße für Mehrpersonen- und Sportboote gebaut und am 20. Mai an die Stadt Leipzig übergeben.

Brücke Portitzer Mühlweg

Dieses unmittelbar im Überflutungsbereich der Parthe liegende Bauwerk aus dem Jahr 1958 musste durch eine Einfeldbrücke ersetzt werden – Nutzung und Belastung durch die Parthehochwasser hatten ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Auch hier wurde eine leichte Aluminiumkonstruktion gewählt. Der Bau begann Ende September 2010 und endete Ende April 2011. Die Kosten betragen 142.000 Euro.

Querungshilfe Lessingstraße

In der Lessingstraße wurden im Rahmen der Schulwegsicherung von Mitte März bis Anfang April eine Mittelinsel und Gehwegnasen gebaut. Die Kosten betragen 32.000 Euro.

Lichtsignalanlagen

An der Kreuzung Leonhard-Frank-Straße / Permoser Straße wurde im Mai 2010 eine Ampelanlage installiert. Die Baukosten belaufen sich auf 280.000 Euro. In der Karl-Tauchnitz-Straße / Haydnstraße wurde im Februar 2011 eine Lichtsignalanlage aufgestellt. Die Kosten betragen rund 180.000 Euro.

Bushaltestellen

Im Jahre 2010 wurden mehrere Bushaltestellen errichtet: u. a. an der Hermann-Liebmann-Straße / Berggartenstraße für die Linie 70 in Richtung Connewitz, am Technischen Rathaus (beidseitig) für die Linie 74, an der Karlbrücke (beidseitig) für die Linie 74 und am Moritzhof (beidseitig) für die Linie 79. Die Gesamtkosten betrugen 388.500 Euro. Davon kamen 298.500 Euro aus Fördermitteln, die Stadt steuerte 90.000 Euro aus der Stellplatzablöse bei.

Radverkehr

Zur Verbesserung des Radverkehrs wurden 2010 u. a. gemeinsame Rad-/Gehwege (Zweirichtungswege) an der Karl-Friedrich-Straße (für 150.000 Euro) und an der Lindenallee (für 71.000 Euro), Radfahrstreifen (beidseitig) in der Kiewer Straße eingerichtet (für 3.000 Euro) sowie 47 Fahrradbügel an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes aufgestellt (für 16.000 Euro). Radverkehrsanlagen wurden auch im Zusammenhang mit größeren Bauvorhaben hergestellt, z. B. am Tangentenviereck Nord, der Max-Liebermann-Straße usw.

Ausblick 2011

Max-Liebermann-Straße

Die Max-Liebermann-Straße – im Bau seit März 2010 –wird bis April 2012 im Abschnitt von der Staatsstraße S 1 bis zur Landsberger Straße ausgebaut. In ihrem derzeitigen Ausbauzustand wäre sie nicht in der Lage, den nach Fertigstellung der B 6 zwischen Pittlerstraße und Slevogtstraße zu erwartenden Mehrverkehr aufzunehmen. Eine Teilfertigstellung zwischen Slevogtstraße und Olbrichtstraße erfolgte bereits im Mai 2011. Die Baukosten betragen insgesamt rund 13 Millionen Euro.

Lützner Straße

Die bereits erwähnte Baumaßnahme in der Lützner Straße läuft insgesamt bis November 2014. Der erste Bauabschnitt (Saarländer Straße bis Plautstraße), zu dem auch der Bau der Luisenbrücke gehört, läuft bis Ende Oktober 2012. Der zweite Bauabschnitt (Henriettenstraße bis Odermannstraße) beginnt Anfang August und endet Mitte November 2012. Der städtische Anteil an den Kosten beträgt rund vier Millionen Euro. Derzeit sind in diesem Abschnitt intensive Vorbereitungsmaßnahmen im Gange (Interimsgleis, Leitungsumverlegungen). Der dritte Bauabschnitt (Plautstraße bis Henriettenstraße) startet voraussichtlich im August 2013 und endet im November 2014. Die Stadt beteiligt sich mit rund 6,2 Millionen Euro an den Kosten.

Karl-Liebknecht-Straße

Mit Leitungsverlegungen begann im Juni der Ausbau der stadtwärtigen Fahrbahn der Karl-Liebknecht-Straße zwischen Richard-Lehmann-Straße und Kurt-Eisner-Straße. Die Maßnahme schließt an den 2008 ausgebauten Bereich zwischen Kurt-Eisner-Straße und Arndtstraße an. Der derzeitige Zustand des Straßenabschnittes zwischen Richard-Lehmann-Straße und Kurt-Eisner-Straße entspricht nicht mehr der Belastung durch das gestiegene Verkehrsaufkommen. Im Oktober wird sein Ausbau abgeschlossen. Die Kosten betragen 600.000 Euro.

Knoten Rossplatz / Grünewaldstraße / Universitätsstraße

Der Knoten Rossplatz / Grünewaldstraße / Universitätsstraße soll so umgebaut werden, dass künftig alle Fahrbeziehungen möglich sind. Die Ausschreibung erfolgt noch in diesem Jahr, die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt können im Frühjahr 2012 starten, später im Jahr 2012 kann dann der zweite Abschnitt gebaut werden. Die Gesamtkosten betragen 948.000 Euro.

Knoten Gerberstraße / Am Hallischen Tor

Dieser Knoten wird im Zusammenhang mit der Errichtung des Einkaufszentrums „Höfe am Brühl“ umgebaut. Die Arbeiten sind für den Zeitraum von August bis Mitte Oktober 2011 vorgesehen. Die Kosten werden mit rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt.

Brühl

Auch der Umbau des Brühls erfolgt im Zusammenhang mit der Errichtung des Einkaufszentrums „Höfe am Brühl“. Die Arbeiten sind hauptsächlich für 2012 vorgesehen, ein erster Teilabschnitt kann aber bereits in diesem Jahr gebaut werden. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt (Am Hallischen Tor bis Katharinenstraße) betragen 451.000 Euro, für den zweiten Bauabschnitt (von Katharinenstraße bis Große Fleischergasse) betragen sie 674.000 Euro.

Bushaltestellen

Für 2011 sind u. a. folgende Bushaltestellen vorgesehen: Johannisallee / Liebigstraße / Linnéstraße (für Linie 60 Richtung Lipsiusstraße), Engelsdorfer Straße / Anemonenweg (für Linie 72/73 Richtung Engelsdorf), Engelsdorfer Straße / Dr.-Wilhelm-Külz-Straße (für Linie 72/73 Richtung Engelsdorf) und Essener Straße / Rosenowstraße (für Linie 80 Richtung Theklaer Straße). Die Kosten werden auf rund 350.000 Euro geschätzt.+++

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