Zur Ausstattung von drei Kitas in freier Trägerschaft mit Kitasozialarbeit werden zusätzlich zum aktuellen Haushaltsansatz für die Haushaltspläne 2023 180.000 € und für 2024 360.000 € zur Verfügung gestellt. Schule hat kein besonderes Talent dafür, junge Menschen aufzubauen und bei persönlichen Problemlagen zu unterstützen. An dieser Stelle greift Schulsozialarbeit ein. Schulsozialarbeiter*innen sind Vertrauenspersonen, sie betreiben Prävention und tun das, was Schule (leider) nicht tut: sich auf die einzelne Schülerin, den einzelnen Schüler fokussieren.
In den vergangenen Jahren haben sich die Problemlagen an Schulen verschärft, die Corona-Pandemie und die Inflations- und Energiekrise tun ihr Übriges und werden es auch weiter tun. Zu glauben, dass es nur an Oberschulen Problemlagen gibt, die der Unterstützung durch Schulsozialarbeit bedürfen, geht an der Realität vorbei. Zwar unterscheiden sich die Probleme nach Schulform, weniger sind sie deshalb aber nicht.
Die Stadt Leipzig sollte daher den Weg einschlagen, alle Schulen — unabhängig von der Schulform — mit Schulsozialarbeit auszustatten. Dabei sollte stets die Forderung ans Land gerichtet werden, es möge seiner Verantwortung nachkommen und die Kosten refinanzieren. Die aktuelle Lage erlaubt jedoch keine weitere Verzögerung: Die Stadt Leipzig muss hier mit gutem Beispiel vorangehen und weitere Schulsozialarbeit zur Verfügung stellen.
Bereits in der Kita kann Sozialarbeit eine wichtige Unterstützung für Kinder und deren Familien sein. Das haben die bisher über den ESF geförderten Kitas mit Kita-Sozialarbeit in Leipzig gezeigt. Die Förderung hat allerdings auch gezeigt, dass die Kita-Sozialarbeit perspektivisch aufgestockt und in eine Regelfinanzierung überführt werden muss, um Abbrüche zu vermeiden und um die Sozialarbeit langfristig zu sichern. Deshalb sollen in den kommenden zwei Jahren weitere Kitas mit Kita-Sozialarbeit aus dem städtischen Haushalt aufgestockt werden.
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