Der Verein ist ausschließlich durch Projektfördermittel finanziert, mit denen eine nachhaltige strukturelle Entwicklung und eine nachhaltige, qualitative Stärkung der Angebote nicht bedarfsgerecht realisiert werden kann. Es fehlt an einer Basisfinanzierung. Zudem ist die soziokulturelle Arbeit des Vereins an allen Standorten (Grünau, Leutzsch, Großzschocher) mit den bestehenden und neuen Angeboten weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Hierzu ist eine zusätzliche Förderung zu den bestehenden/beantragten Projektförderungen in Höhe von jährlich 205.000 EUR notwendig, welche als institutionelle Förderung gewährt wird. Findet diese zusätzliche Finanzierung nicht statt, ist es unabdingbar, dass die diversen und attraktiven Konzepte und Angebote des Vereins zurückgefahren oder teils gar beendet werden, was angesichts steigendender Herausforderungen in der Gesellschaft in der Stadt Leipzig ein falsches Signal sind.

Konzept und Entwicklung
Der Urban Souls e.V. wurde 2002 gegründet, ist gemeinnützig tätig und anerkannt als Freier Träger der Jugendhilfe. Seit dem Jahr 2009 betreibt der Verein in Grünau das HEIZHAUS, welches über eine Skatehalle, Tanzräume, Musikstudios und Graffitiwände verfügt. Auf dem öffentlichen Außengelände befinden sich großflächige Skateanlagen und großzügige Aufenthaltsflächen, welche durch eine Sanierung (1,7 Mio. EUR) im Jahr 2022 attraktiv modernisiert wurden. Seit den Anfangsjahren haben sich die anfänglich ausschließlichen jugendkulturellen Angebote weiterentwickelt und der Verein hat sich proaktiv und umfangreich den Bedürfnissen und Herausforderungen im Stadtteil Grünau und auch
stadtweit gewidmet. Im Jahr 2013 begann der Verein in Grünau-Ost (Altenquote 2021: 85,6) seine Angebote der offenen Seniorenarbeit und eröffnete 2015 den Mehrgenerationentreff NEBENAN. Seit 2015 wurden insbesondere die integrativen Angebote des Vereins stadtweit stark ausgebaut, um auf die Bedarfe zu reagieren und Angebote für Menschen mit Fluchtgeschichte zu bieten. Seit 2017 wird im Alleecenter der Projektraum „Offenes Atelier Grünau“ als ein weiterer offener Begegnungsort und als Ort der niedrigschwelligen kulturellen Bildung betrieben. Weitere zielgruppenspezifische Projekte, wie das Careleaver* Kollektiv Leipzig, Zukunftsträger Leipzig (Projektarbeit am Thema Übergang Schule-Beruf) und KOMET (Integrationsprojekt im ländlichen Raum Sachsens) kamen 2019 hinzu. Mit dem Projekt PERSPECTIVES widmet sich der Verein seit 2020 der Stadtteilarbeit in Grünau mit einem postmigrantischen Ansatz und will die Perspektiven von Menschen, die sich als migrantisch, BiPoC oder jüdisch identifizieren, in Grünau und ab 2023 im gesamten Stadtgebiet sichtbarer machen. Innerhalb der letzten 12 Monate wurde im Stadtteil Leutzsch der neue Begegnungsort MITTENDRIN mit Angeboten der Offenen Seniorenarbeit eröffnet sowie in Großzschocher der neue Begegnungsort „ZeitRaum“ mit Beratungsangeboten und Offenen Angeboten der Seniorenarbeit. An beiden Standorten wird nun die Stadtteilarbeit begonnen und Angebote von und mit der Nachbarschaft entwickelt.

Das Spektrum der Arbeit, der Angebote sowie der Standorte des Vereins hat sich sehr gravierend verändert und hat einen starken Erweiterungsprozess vollzogen, so dass aktuell 30 Fachkräfte in mehr als 10 Großprojekten stadtweit und an 9 Standorten in Grünau, Großzschocher und Leutzsch beschäftigt sind. 60 Honorarkräfte und 50 Ehrenamtliche begleiten zudem alle Angebote. Es hat sich ein sehr vielfältiges soziokulturelles Angebot rund um den Verein sowie das HEIZHAUS entwickelt, welches weit über die Standorte hinaus durch mehr als 50.000 Menschen jährlich wahrgenommen wird. Der Verein tritt damit als ein attraktiver Arbeitgeber in der Stadt auf, ermöglicht umfangreich ehrenamtliches Engagement und ergänzt stadtweit und insbesondere in Grünau und den anderen Standorten die soziokulturelle Arbeit anderer Träger bedarfsgerecht und hält Angebote vor, welche ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadt Leipzig haben.